Hitlerattentat: Georg Elser als KZ-Häftling

8.11.2019 80. Jahrestag des Hitlerattentats durch Georg Elser

Der Hitler-Attentäter Georg Elser und der Autor dieser Seite… wir sind auf eine seltsame Art miteinander verbunden. Keine Anmaßung des Autors, sondern Georg Elser ist posthum in den vergangenen Jahren immer wieder in mein Leben getreten.

Diese Begebenheiten will ich kurz erzählen. Sie spielen in meinem im Frühjahr 2020 erscheinenden zweiten Roman „Kapplers Hut“ eine wichtige Rolle.

In diesem Roman werde ich die Hintergründe und Geschehnisse des Jahres 1977 beschreiben, die sich nach der mysteriösen Fucht des zu lebenslänglicher Haft verurteilten ehemaligen SS-Obersturmbannführers Herbert Kappler aus italienischer Gefangenschaft in Deutschland zugetragen haben. Ich werde ein Licht auf die Kumpanei des (west)deutschen Staates mit den Verbänden der Altnazis werden, beschreibe die Abläufe in den Behörden, die Polizeitaktik beim Schutz des Kappler, die Reaktion der Bevölkerung usw.

Herbert Kappler stand eine große Karriere im Nazistaat bevor. Er war schon vor Kriegsbeginn im Jahr 1939 als Verbindungsoffzier der deutschen Polizei in Rom tätig und bekam nach dem Attentat Elsers einen Spezialauftrag. Da er selbst wie Elser schwäbelte, setzte ihn der Gestapochef Arthur Nebe als verhörenden Kommissar bei der Vernehmung Elsers ein, um Belege für die Behauptung zu finden, der englische Geheimdienst würde hinter diesem Anschlag stecken.

Weit gefehlt wie wir mittlerweile wissen: es war die Tat eines einzelnen Helden.

Zwischen Kappler und Elser scheint sich aber trotz der völlig unterschiedlichen Voraussetzungen beim Attentäter so etwas wie Vertrauen zu seinem Verhörer aufgebaut zu haben. In der Gedenkstätte für Georg Elser in Königsbronn steht ein Schreibtischaufsatz, den Elser in der Tischlerwerkstatt des KZ Sachenhausen für Kappler gefertigt hatte. Der Weg dieses Möbelstücks vom KZ Sachsenhausen in die Gedenkstätte Königsbronn ist noch eine weitere Geschichte die darauf wartet erzählt zu werden.

Das hole ich nach, versprochen!!

Vor etwa fünfzehn Jahren habe ich entdeckt, dass mein Wohnort Burgdorf bei Hannover die erste deutsche Kommune war, die schon 1985 eine Straße nach Georg Elser benannt hatte. Der Dramatiker Rolf Hochhuth staunte nicht schlecht, als ich ihm bei einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Kapitulation des Nazistaates am 8.Mai 2005 widersprach, als er behauptete, keine deutsche Kommune hätte bis zu diesem Zeitpunkt einen öffentlichen Ort nach diesem deutschen Helden benannt. Auch die Stadt Burgdorf war sich nicht der Tatsache bewusst, dass sie sozusagen deutsche Geschichte geschrieben hat.


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