Mydlovary – Ein verschwiegener Skandal

Auf den ersten Blick eine glatte graue Fläche. Am sonnigen Horizont erkennt man ohne große Mühe die vier Türme des Atomkraftwerks Temelin.

Ich erfahre, dass die graue Fläche 220 ha umfasst und etwa 18 Millionen Tonnen unterschiedlichsten Abfalls bisher hier eingelagert worden sind. Genehmigungen für weitere 5 Millionen Tonnen liegen vor.

Diese Zahlen sind für sich schon einmal überwältigend. Plastisch werden sie aber erst, wenn man sie in LKW-Ladungen umrechnet. Ein LKW hat in der Regel 23 bis 24 Tonnen Zuladung. Es ist ein einfacher Dreisatz 18 Millionen Tonnen verteilt auf LKW bedeuten, dass bis heute ca. 750.000 LKW-Fahrten durch Südböhmen statt gefunden haben. Diesmal mal 2, weil die LKW ja auch wieder zurück fahren müssen.

Dies ist aber nicht das eigentliche Problem. Das besteht darin, dass die EU-Kommission mit der Regierung Tschechiens vereinbart hat, dass auf diese Deponie unterschiedliche Abfallarten von Altreifen, Schlämmen, Schlacken und Organik aus ganz Europa gefahren werden dürfen.

Der eigentliche Skandal liegt aber darin, dass die angefahrenen Abfälle hier vor Ort mit den radioaktiven Resten der tschechischen Produktion von Uranerz gemischt werden. Uranerz, das für den Bau der sowjetischen Atombombe in Mittelböhmen gefördert und gewaschen worden ist.

Das „Lied der Moorsoldaten“

Friedrich-Wilhelm Everding wurde im Jahre 1905 im schaumburg-lippischen Bad Eilsen geboren und schlug sich schon in frühen Jahren auf die Seite der nationalsozialistischen Bewegung.

So nahm es kein Wunder, dass er im Jahre 1933 als SA-Scharführer zu einem der Wachleute in den ersten in Norddeutschland eingerichteten KZ im Emsland, nicht weit entfernt von seinem Geburtsort, wurde.

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