Die letzte Reise des SS-Obersturmbannführers Herbert Kappler

Am 7.Oktober 1977 hatte nicht nur der sozialistische Teil Deutschlands, die Deutsche Demokratische Republik , Geburtstag, sondern auch ein vermeintlicher Taxifahrer in der niedersächsischen Kleinstadt Burgdorf bei Hannover feierte seinen 70. Geburtstag. Dieser Taxifahrer hatte verschiedene berufliche Merkmale, die ihn aus der Masse seiner Kollegen heraus hoben.

Er war promovierter Volljurist, hatte als Schauspieler in Italien in zwei Kinoproduktionen mitgewirkt und einen Großteil seines Lebens in Italien verbracht. Zeitweise nicht ganz freiwillig, denn er war als SS-Sturmbannführer und  Angehöriger der Gestapo in Rom bei Kriegsende interniert worden. Gemeinsam mit seinem Chef, SS-Obersturmbannführer Hebert Kappler stand er wegen seiner Beteiligung am Massaker an den Ardeatinischen Höhlen bei Rom vor einem italienischen Militärgericht. Der spätereTaxifahrer wurde im Gegensatz zu seinem Chef frei gesprochen und konnte das Gericht auf freiem Fuß verlassen.

Der Name des Taxifahrers war Dr.iur. Borante Domizlaff, der  an diesem 7.Oktober seinen 70. Geburtstag feierte. Ehrengast dieser Veranstaltung war der unter mysteriösen Umständen im August 1977 aus italienischer Haft geflohene ehemalige Gestapo-Chef Roms Herbert Kappler, der sich trotz eines Auslieferungsersuchens der italienischen Behörden unter dem Schutz der deutschen Polizei frei bewegen konnte.

Ich weise darauf hin, dass das auf den Fotos abgebildete Gebäude erst Anfang der 80ziger Jahre in den Besitz des Landvolks Hannover übergegangen ist. Wer mir Angaben darüber machen kann, wer im Jahre 1977 EigentümerIn des Gebäudes gewesen ist, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Danke!