30.04.1945 Como/Comer See, Casa Di Popolo, Ein letzter Blick auf Mussolinis Schatz
Die Bilder zeigen die „Casa di Popolo“ in Como am Südufer des gleichnamigen Sees. Der bei Mussolinis Festnahme in Dongo beschlagnahmte italienische Staatsschatz wurde von dort unter scharfer Bewachung durch Partisanen der 52. Garibaldi-Brigade in dieses Gebäude verbracht. Im Raum Nr. 6 der Karte, im Erdgeschoss des Gebäudes, wurden alle Kisten geöffnet und der Inhalt erfasst.
Den daran beteiligten Personen wurde es schwindlig vor Augen, ob der Menge an Gold, Devisen und Juwelen, die ihnen in die Hände gefallen waren. Diese Menschen waren die letzten, die den beschlagnahmten Schatz körperlich gesehen haben. Auf Befehl der Mailänder Zentrale der Partisanen sollten die Kisten nach Mailand transportiert werden, wo sie nie ankamen.
Im Laufe der folgenden Monate und Jahre verschwanden mehr und mehr die an der Beschlagnahme und den Transporten beteiligten ehemaligen Partisan*innen, kamen gewaltsam zu Tode, waren einfach nicht mehr aufzufinden.
Auffällig war dagegen die rege Bautätigkeit, die sich unmittelbar nach dem Krieg am Comer See entwickelte. Die Parteizentrale der Kommunistischen Partei in Mailand wurde im Volksmund auch „Palazzo Prozzo“ oder „Palazzo Dongo“ genannt.
Im April 1957, zwölf Jahre nach den Geschehnissen des April 1945, kam es in Padua zu einem Prozess, der die Vorgänge am Kriegsende klären sollte. 36 Angeklagten wurde der Prozess gemacht, die Hauptangeklagten, ehemalige Führer der Partisanen, hatten sich der Verhandlung durch Flucht in die damalige Tschechslowakei entzogen. Der Prozess ging aus wie das Hornberger Schießen und wurde schlussendlich ohne viel Aufsehen wieder eingestellt.
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